Von Bienen und Betonmischern

Heute war eine schöne Etappe von Galtür nach Sur En.

Von Galtür sind wir das Paznauntal nach Ischgl gerollt. Schon wieder eine Zwangspause weil das Ventil gewandert ist. Ein Anruf bei Micha in Koblenz. Er gab einen guten Tipp. Von da an hatten wir das Ventil im Griff.

Ich war vor gefühlten zwanzig Jahren das letzte mal in Ischgl. Ist das euer Ernst? Was für ein häßliches Dorf! Beton, Beton und nochmals Beton.  Mit Parking Lounge für Autos! Schnell weiter.

Von Ischgl führt eine schmale sehr steile Asphaltstraße, später eine gut fahrbare Straße bis zum Neubau des Gampenliftes. Uns passierten alle zwei Minuten Betonmischerlkws. Alles für die Skiindustrie. Welch eine Vergewaltigung der Natur. Hinter der Baustelle des Gampenliftes  waren wir wieder für uns. Die Heidelberger Hütte liegt am Fuße des Fimbapasses. Dort trifft man mittlerweile mehr Biker wie Wanderer. Nach leckerer Knödelsuppe nahmen wir die 400 hm zum Fimbapass, das Bike geschultert in Angriff. Grandios die Landschaft. Vor gut 100 Jahren war dieser Weg noch vergletschert. Ischgl gehörte bis zum Jahre 1616 noch zur Gemeinde Sent im Engadin. Die Ischgler haben in dieser Zeit ihre Toten über diesen Pass nach Sent gebracht um diese dort zu beerdigen. Für mich fast unvorstellbar. Heute schafft man die Strecke mit dem Bike in rund fünf Stunden. Früher zu Fuß über 10 Stunden. Auf der schweitzer Seite gab es für uns die erste Rivella für dieses Jahr.

Wir haben die Strecke gut überstanden. Außer, dass mich im Fimbatal eine Biene unter dem Helm in den Kopf gestochen hat…sowas ist in meinem Fahrradleben noch nie passiert. Mal sehen was morgen passiert.